15 junge Männer gründeten am 29. Juni 1885 den Turnverein Kloppenheim.
Die Mitgliedschaft war zunächst nur Männern und - Zöglingen - (Jugendlichen) vorbehalten und streng reglementiert: Die Teilnahme an den Turnfesten war Pflicht, dreimaliges unentschuldigtes Fehlen wurde mit 20 Pfennig Strafe geahndet.
Der Übungsbetrieb fand zunächst im Garten eines Mitglieds statt, ehe 1898 ein Grundstück als Turnplatz erworben wurde. Der achtköpfige Vorstand freute sich beim einjährigen Bestehen über 89 Mark in der Vereinskasse. Der Monatsbeitrag betrug 30 Pfennig, zur Beschaffung des Turnrocks waren 2,15 Mark fällig. Von 1892 (bis 2003) fand mit Ausnahme der Kriegsjahre alljährlich der Turnermaskenball statt, 1897 wurde ein Spielmannszug gegründet.
Der TVK feierte bis zum 1. Weltkrieg zahlreiche Riegen-Erfolge und wurde 1901 eingetragener Verein im Turngau Süd-Nassau. Im Mai 1919 riefen 22 frühere Mitglieder unter dem Motto - Frisch, fromm, fröhlich, frei - zur Wiederbelebung des Vereins auf. 1921 wurde die erste Damenriege gegründet und Kinderturnen installiert. Die 1928 gegründeten Handballer des TVK hatten mit widrigen Bedingungen zu kämpfen. Der erste ausgewiesene Sportplatz war uneben, ein ausgedienter Stadtbus diente als Umkleide, Trikots kauften sich die Spieler selbst. Auswährtsfahrten wurden per Fahrrad bewältigt.
Seit 1939 gab es auch Fußballer beim TVK, die wie die Handballer 1939 zur Wehrmacht eingezogen wurden. Während des Krieges wurde der Sportplatz als Stützpunkt der Luftwaffe genutzt. Turner und Handballer beseitigten ab Mai 1946 Schutzwälle, Erdmassen und Schutt. Die Sportpioniere zimmerten aus im Wald geholten Holz Pfosten und Torlatten, Feldkabel wurde zu Netzen geflochten. Material für eine Umzäunung wurden gegen Gemüse und Kartoffeln - geschrottelt -, die ersten Trikots waren mit roter Tinte gefärbte Unterhemden.
Voller Elan nahm der TVK am Spielbetrieb im Feldhandball teil und feierte 1954 den Meistertitel. Dem Trend zum Hallenhandball konnte der TVK mangels Räumlichkeit nicht folgen. Die Schwierigkeiten, einen Mannschaftssport zu etablieren, erlebten auch die Fußballer. Bis 1983 der Sportplatz an der Heßlocher Straße fertig gestellt war, wurde auf Plätzen der Nachbarvereine trainiert.
Vorstand 1924
Vorstand 1985